Die Ausstellung "Udo is Love" maßt sich nicht an, Kier in seiner ganzen Komplexität zu zeigen. Ihr Fokus liegt auf den vielfältigen, oft nur durch Anekdoten bekannten Auftritten in der bildenden Kunst. Eine Liaison, die 1968 begann, als in dem Spielfilm Schamlos der Wiener Aktionist Otto Muehl eine seiner „Materialaktionen“ in Szene setzte. Durch die Zusammenarbeit mit Warhol betrat er in den frühen siebziger Jahren die hohe Schule des schönen Scheins, der sich selbst demontiert. Zurück in Köln gab der Künstler Michael Buthe Kier mehrmals die Rolle eines Prinzen. Sigmar Polke, der Kier wiederholt mit seiner Bolex folgte, entwarf 1977 gemeinsam mit Mariette Althaus einen Neonschriftzug, ein bald von der Wand gefallenes Geschenk, dem die Ausstellung ihren Titel verdankt: Udo is Love. Die erste Generation der Videokunst von Marcel Odenbach bis Gábor Bódy ließ sich von der unkünstlichen Künstlichkeit des Außerirdischen aus Köln-Ostheim stimulieren. Rosemarie Trockel hinterfragte mit Kier die Perspektiven des Protests.
Der Anlass zu dieser Übersicht auf Kiers lange Karriere ergibt sich nicht allein aus dessen 80. Geburtstag. Kiers künstlerische Haltung wirkt heute wieder brandaktuell und voll von Möglichkeiten, um mit einer Wirklichkeit umzugehen, aus der man oft einfach nur raus will. Wenn die Welt morgen untergeht, warum sie dann nicht heute noch in fantastische Gegenwirklichkeiten verdrehen. Die Herausforderungen einer aus den Fugen geratenen Realität begreift Kier als Einladung, ihre Entgleisungen noch mehr zuzuspitzen. Ob die Posen, die er dabei einnimmt, den anderen gefallen, scheint ihm egal zu sein, nur langweilig auftreten will er nicht. Seine Sucht, die Blicke auf sich zu ziehen, ist auch die Suche nach dem, was nicht sein kann. Sie genügt sich dabei nicht selbst, sondern formt eine lange, unabschließbare Bewegung um eine leere Mitte – ein Tanz ohne Namen, der nie alleine getanzt werden kann.
- Auszug aus dem Pressetext zur Ausstellung des Kölnischen Kunstvereins.
Vollständiger Pressetext
Der Anlass zu dieser Übersicht auf Kiers lange Karriere ergibt sich nicht allein aus dessen 80. Geburtstag. Kiers künstlerische Haltung wirkt heute wieder brandaktuell und voll von Möglichkeiten, um mit einer Wirklichkeit umzugehen, aus der man oft einfach nur raus will. Wenn die Welt morgen untergeht, warum sie dann nicht heute noch in fantastische Gegenwirklichkeiten verdrehen. Die Herausforderungen einer aus den Fugen geratenen Realität begreift Kier als Einladung, ihre Entgleisungen noch mehr zuzuspitzen. Ob die Posen, die er dabei einnimmt, den anderen gefallen, scheint ihm egal zu sein, nur langweilig auftreten will er nicht. Seine Sucht, die Blicke auf sich zu ziehen, ist auch die Suche nach dem, was nicht sein kann. Sie genügt sich dabei nicht selbst, sondern formt eine lange, unabschließbare Bewegung um eine leere Mitte – ein Tanz ohne Namen, der nie alleine getanzt werden kann.
- Auszug aus dem Pressetext zur Ausstellung des Kölnischen Kunstvereins.
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Terminübersicht
Freitag, den 22.11.2024
11:00 - 18:00 Uhr
Samstag, den 23.11.2024
11:00 - 18:00 Uhr
Sonntag, den 24.11.2024
11:00 - 18:00 Uhr
Gut zu wissen
Eignung
Schlechtwetterangebot
für jedes Wetter
Zielgruppe Erwachsene
für Individualgäste
Zahlungsmöglichkeiten
Eintritt frei
Anreise & Parken
Mit den Stadtbahnlinien 1, 3, 4, 7, 9, 16 und 18 erreichst du bequem die (H) Neumarkt. Von hier aus sind es nur noch circa 280 Meter bis zum Kölnischen Kunstverein.
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