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Die Kölner*innen sind ja eher bequem: Schunkeln im Sitzen, ein Kölsch zwischendurch, eine Laissez-Fair-Mentalität. Glaubt man an den wahren Gehalt von Sagen, so hatten Kölner*innen vor vielen Jahrzehnten sogar eine noch entspanntere Zeit. Denn die Arbeit erledigten einstmals andere: nachts, still und heimlich – die Heinzelmännchen. Für Handwerker wie Bäcker, Metzger, Zimmermann oder Schneider. Bis die Neugier einer Schneidersfrau dem Ganzen ein Ende bereitete.
Um 1899 stiftete der Kölner Verschönerungsverein anlässlich des 100. Geburtstags des vielseitigen Künstlers August Kopisch diesen Brunnen, der die gleichnamige Ballade des Dichters in Stein meißelte – und zwar an ihrem dramatischen Wendepunkt. Denn der Brunnen zeigt die Szene, als die Heinzelmännchen auf den ausgelegten Erbsen die Treppe runterpurzeln. Wer die Geschichte kennt, weiß: Nachdem sie „entdeckt“ wurden, verschwinden die Heinzelmännchen auf Nimmerwiedersehen und erledigen auch keine Arbeit mehr für die entspannten Kölner*innen. Traurig, was?
Oder mahnt die Schneidersfrau allzu große Neugier im Leben an? Da könntest du das ein oder andere Gespräch am Brunnen drüber führen.
Dass Dichter, Architekt und Bildhauer Klugheit und Weisheit mit der Brunnenanlage zum Ausdruck bringen wollten, beweist die Rückseitengestaltung des Brunnens: Denn hier sitzt eine Eule auf einem Buch und hält eine Lupe in den Krallen.
Mit den Jahren verlor der Sandstein der Skulpturen und Reliefplatten durch Alter und Witterung zunehmend an Substanz, Instandsetzungsmaßnahmen in den 90er-Jahren waren aber leider nur wenig effektiv. Im Jahr 2018 übernahm schließlich das Früh die Patenschaft und ließ den Brunnen für rund 180.000 Euro umfassend restaurieren.
Die ausgetauschten Originalteile kannst du im Kölnischen Stadtmuseum ausgestellt sehen. Das Schriftband „Neugierig war des Schneiders Weib“ in der Brunnenmitte ist übrigens – wenn auch kaum noch lesbar – das Original.
Vermutlich geht Heinzelmännchen auf die Bezeichnung Heinzel zurück, für Arbeiter, die Wasser aus Bergbau-Gruben beförderten, wofür eher kleine Menschen geeignet waren. Oder auf das alte Verb heinzen für helfen oder tragen.
Eine berühmte Ballade als Brunnen
Als monumentales Sinnbild für diese berühmte Geschichte steht heute der Heinzelmännchenbrunnen in Köln – ganz nah am Kölner Dom und direkt neben dem bekannten Brauhaus Früh.Um 1899 stiftete der Kölner Verschönerungsverein anlässlich des 100. Geburtstags des vielseitigen Künstlers August Kopisch diesen Brunnen, der die gleichnamige Ballade des Dichters in Stein meißelte – und zwar an ihrem dramatischen Wendepunkt. Denn der Brunnen zeigt die Szene, als die Heinzelmännchen auf den ausgelegten Erbsen die Treppe runterpurzeln. Wer die Geschichte kennt, weiß: Nachdem sie „entdeckt“ wurden, verschwinden die Heinzelmännchen auf Nimmerwiedersehen und erledigen auch keine Arbeit mehr für die entspannten Kölner*innen. Traurig, was?
Skulpturen, Erzählmomente, Dramatik und eine Tafel mit Versen
Der Heinzelmännchenbrunnen besteht aus Brunnenschale, der Doppeltreppe mit Skulpturen der Schneidersfrau und Heinzelmännchen sowie 8 Reliefplatten, die die Heinzelmännchen bei der Arbeit des Zimmermanns, Schreiners, Bäckers, Metzgers, Schenks und Schneiders sowie Auszüge der Ballade in Fraktur zeigen. Zwischen den Reliefs sind wappenförmig die Symbole der Berufsstände zu sehen. Ganz vorne steht für dich als Betrachter*in eine Tafel mit den 8 Versen des Gedichts zum Lesen und Vorlesen. Die gesamte Brunnenanlage ist eingezäunt und mit Blumenbeeten verziert.Die Schneidersfrau: schön – und heimliche Heldin?
Eine besondere Position nimmt die große Skulptur der Schneidersfrau ein: Schön und sehr präsent steht sie oben auf der Treppe mit einer Laterne in der Hand und schaut auf die Heinzelmännchen herab. Allgemein vermuten Interessierte hinter dieser positiven Darstellung preußisches Gedankengut, das Kölner*innen auf den rechten Weg des Fleißes brachte, weg von der kölschen Gemütlichkeit.Oder mahnt die Schneidersfrau allzu große Neugier im Leben an? Da könntest du das ein oder andere Gespräch am Brunnen drüber führen.
Dass Dichter, Architekt und Bildhauer Klugheit und Weisheit mit der Brunnenanlage zum Ausdruck bringen wollten, beweist die Rückseitengestaltung des Brunnens: Denn hier sitzt eine Eule auf einem Buch und hält eine Lupe in den Krallen.
Bau und Restaurierung des Heinzelmännchenbrunnens
Gebaut wurde der Heinzelmännchenbrunnen zwischen 1899 und 1900 vom Erzdiözesanbaumeister Heinrich Renard, der als einer der herausragendsten Kirchenarchitekten galt, sowie seinem Vater, dem Bildhauer Edmund Renard.Mit den Jahren verlor der Sandstein der Skulpturen und Reliefplatten durch Alter und Witterung zunehmend an Substanz, Instandsetzungsmaßnahmen in den 90er-Jahren waren aber leider nur wenig effektiv. Im Jahr 2018 übernahm schließlich das Früh die Patenschaft und ließ den Brunnen für rund 180.000 Euro umfassend restaurieren.
Die ausgetauschten Originalteile kannst du im Kölnischen Stadtmuseum ausgestellt sehen. Das Schriftband „Neugierig war des Schneiders Weib“ in der Brunnenmitte ist übrigens – wenn auch kaum noch lesbar – das Original.
Wer waren die Heinzelmännchen?
Klein, fleißig, bezipfelmützt – das sind die Attribute der gutgesinnten Kölner Hausgeister ähnlich der englischen und schottischen Brownies, den Kabouters aus den Niederlanden oder der Nissen aus Norwegen und Dänemark. Sie helfen bei der Arbeit oder im Haushalt und mochten nicht gesehen werden. Manche nehmen kleine Geschenke, mögen Haferbrei und Honig, heißt es.Vermutlich geht Heinzelmännchen auf die Bezeichnung Heinzel zurück, für Arbeiter, die Wasser aus Bergbau-Gruben beförderten, wofür eher kleine Menschen geeignet waren. Oder auf das alte Verb heinzen für helfen oder tragen.
Gut zu wissen
Eignung
für jedes Wetter
für Gruppen
für Familien
für Individualgäste
Senioren geeignet
Zahlungsmöglichkeiten
kostenfrei / jederzeit zugänglich
Anreise & Parken
Der Heinzelmännchenbrunnen befindet sich auf dem zentralen Weg in die historische Altstadt von Köln, circa 450 Meter vom Hauptbahnhof entfernt.