Köln Bonn Airport

„Willkommen in Bonn. Köln/Bonn“ ertönte es jahrelang in cool-verführerischer James Bond-Manier aus dem Lautsprecher der Terminals, um ankommende Fluggäste auf recht humorvolle und damit kölsche Art zu begrüßen. Wer würde nicht gerne bei James Bond landen, hatte sich die oder der Ideengeber*in vielleicht gedacht und konnte 2004 als Sprecher keinen geringeren als Frank Glaubrecht für die Durchsage gewinnen. Frank Glaubrecht hatte schon John Sinclair-Hörspiele gesprochen und ist darüber hinaus sehr bekannt als deutsche Stimme von Al Pacino, Kevin Costner und Pierce Brosnan. Und Pierce Brosnan wiederum spielte James Bond. Willkommen in … Köln/Bonn.

Auch wenn die Ansage dich heute nicht mehr empfängt: Die Legende lebt und gibt dem Flughafen 16 km von Köln die Aura des Besonderen. Dabei muss sich Köln/Bonn als einer der wichtigsten Verkehrsflughäfen in Deutschland nicht verstecken mit seinem Platz 7 unter den Flughäfen, was die Anzahl an Passagieren angeht, und Platz 3 bei Frachtflügen. Daneben glänzt der CGN Airport mit bewegter Geschichte und illustren Passagieren – alleine schon wegen der unmittelbaren Nähe zur ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn.

Ein Flughafen und seine Highlights

Die Geschichte des Flughafens Köln/Bonn begann im Grunde 1949, nachdem Bonn provisorischer Regierungssitz wurde und an das internationale Luftverkehrsnetz angeschlossen werden sollte: offizielle Gründung erfolgte am 8. Mai 1950. Die folgenden Jahre waren geprägt von Aufbau und Ausbau des Geländes sowie ein paar Highlights, was Maschinen und berühmte Passagiere und vor allem Staatsgäste angeht.

Zum Beispiel setzte 1959 US-Präsident Eisenhower auf der Landesbahn des Flughafens auf. 1961 startete von hier der erste Langstreckenflug über Anchorage nach Tokio. Charles de Gaulle kam 1962 mit dem Flugzeug auf Staatsbesuch, 1963 John F. Kennedy und noch viele mehr in den nachfolgenden Jahren wie Papst Johannes Paul II. oder US-Präsident Ronald Reagan. Der Flughafen nahm immer mehr Fahrt auf: 1978 verzeichnete er bereits mehr als 2 Millionen Passagiere im Jahr.

Spektakuläre Landungen und Maschinen

Technikbegeisterte kommen bei folgender Liste an Maschinen und Landungen sicher ins Schwärmen: Im Jahr 1951 landete die De Havilland "Comet 1", das erste Düsenverkehrsflugzeug der Welt, in Köln/Bonn. 1983 erlebte der Airport wohl einen seiner aufregendsten Tage mit Star-Trek-Feeling: Die Enterprise, das Space Shuttle der NASA, landete auf dem Rücken einer Boeing 747 in Köln Bonn, als einem der 60 weltweiten NASA-Notlandeplätze.

Auch die nächste Sensation ließ nicht lange auf sich warten: 1984 landete in Köln/Bonn nämlich das prestigeträchtige Überschallflugzeug Concorde – „Der fliegende Kugelschreiber“, mit dem du schneller fliegen kannst als die Erde sich dreht –, um 100 Passagiere zu einer Kreuzfahrt in die Karibik zu fliegen.

Schließlich fand sogar das historische Parabel-Flugzeug A300 ZERO-G in Köln/Bonn seine letzte Ruhestätte. Flugzeuge dieser Art dienten dem Schwerelosigkeitstraining für Weltraumreisende, das über ein besonderes und kompliziertes Flugmanöver initiiert wird. Bis 2014 war der Airbus, der 1973 zu seinem Jungfernflug gestartet war, dafür im Einsatz und trainierte u.a. Alexander Gerst – übrigens: du kannst A300 ZERO-G hier am Flughafen besichtigen.

Besucherterrasse oder Besucherführung: CGN erleben

Am Flughafen Köln/Bonn kannst du nicht nur landen, um die Domstadt zu besuchen – mit der Bahn sind es lediglich 15 Minuten bis zum Hauptbahnhof –, sondern du kannst ihn als Flugzeug-Fan und Technikbegeisterte*r auch besichtigen. Zum Beispiel kostenlos von der Besucherterrasse aus: Du wirst Flugzeuge auf der Start- und Landebahn verfolgen, siehst die Vorfelder, Frachtbereiche und spürst vielleicht sogar den Wind der Turbinen. Oder du nutzt das Angebot einer Besucherführung, zu der du dich aber am besten, ihrer Beliebtheit wegen, mit viel Vorlaufzeit anmeldest. Was du erleben wirst? Einen Blick hinter die Kulissen, in die Flugzeugabfertigung und viele andere Arbeitsschritte, Wissenswertes über Lärmschutzmaßnahmen sowie über die bewegte Geschichte des Flughafens.

Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Ein Fokus der Unternehmensstrategie des Flughafens – das ist für dich als umweltbewusster Mensch wichtig zu wissen – liegt auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Bis 2045 möchte der Flughafen vollständig klimaneutral sein. Dafür wurden schon vor Jahren Solaranlagen installiert, die zu den größten auf deutschen Flughäfen zählen und beständig erweitert werden, ein eigenes Blockheizkraftwerk, innovative CO2-sparende Belüftungstechnik, ein E-Fuhrwerk mit Fluggasttreppen, Flugzeugschleppern und PKWs. Daneben ergänzen u. a. die Wasserstofftankstelle, ein innovativer ressourcenschonender Eisspeicher, der Gebäude kühlt und wärmt, sowie das Angebot für Airlines, nachhaltigen Flugkraftstoff zu tanken, das Klimaschutzmanagement.

Der CGN in Zahlen

Rund 9,75 Millionen Menschen nutzen jährlich den Flughafen. Etwa 30 Airlines fliegen von hier um die 110 Ziele in der Welt an. Hundertausende Päckchen und Briefe werden täglich umgeschlagen und ca. 15.000 Personen sind hier beschäftigt, bei Unternehmen und Behörden vor Ort. Insgesamt umfasst das Flughafengelände 1000 Hektar – und der CGN verfügt über ein 3-Bahn-System: eine Interkontinentalbahn mit 3.815 Metern, eine parallele Start- und Landebahn mit 1.863 Metern sowie eine Querwindbahn mit 2.459 Metern.

FunFact: CGN hat eigenen Soundtrack

1977 verbrachte der britische Musiker Brian Eno ein paar Stunden am Flughafen Köln/Bonn. Das moderne Gebäude fand er wohl großartig, aber die Soundatmosphäre wohl so grauenhaft, dass er direkt anfing, Kompositionen aus sich überlagernden Tonbandloops, genannt Music for Airports, zu entwickeln. Diese Loops sollten auf die auf Passagiere und Besucher*innen beruhigend wirken und ihnen Raum zum Denken schaffen. Guten Flug von Bonn. Köln/Bonn. Oder zurück nach Hause.