Kölnisches Stadtmuseum

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Museum/Ausstellung

Köln, du passt in kein Museum… außer in dieses!

Köln, Minoritenstraße 13 war bis 2016 die Adresse des bekannten luxuriösen Modehauses Franz Sauer, das als Familienunternehmen 175 Jahre für hochwertigste Bekleidung stand. Dass hier – im Gebäude von 1989 mit seiner Fassade aus Worzeldorfer Quarzit, dem Marmorboden und der großzügig raumeröffenden Treppenkaskade über alle Etagen – das Kölner Stadtmuseum seine neue Heimat fand, überrascht als erste Besonderheit dieses Museums. Als zweite Besonderheit fällt das Konzept auf, das ebenso wie dieser Ort gar nicht zur landläufigen Meinung über klassische Museumsgestaltung passt – und Gefühle, Neugierde, Wünsche, Meinungen und Freude auslöst – bei Kölner*innen und Besucher*innen. 

Sehr modern und progressiv entworfen, bietet dir das Kölnische Stadtmuseum rund 650 Objekte zum Besichtigen, Bespielen, Anhören und Anschauen. Historische Exponate stehen neben digitalen Formaten, Mitmachstationen neben Schenkungen aus dem echten Kölner Leben, alles konzeptioniert nach einem überzeugenden multiperspektivischen Ansatz von Stadtgeschichte. 
Spaß haben und sich persönlich einbringen ist übrigens ausdrücklich erwünscht! All das ist ebenso möglich im Rahmen einer Führung in unterschiedlichen Sprachen.

Von 2000 qm auf 700 qm: Qualität vor Quantität

1888 gegründet, umfasst die Sammlung des Kölnische Stadtmuseum heute um die 500.000 der unterschiedlichsten Objekte – von der Anstecknadel bis zum Karnevalswagen. Die ältesten Exponate stammen aus etwa 1.000 nach Christus, die jüngsten aus den letzten Jahren, wie etwa der Corona-Briefkasten von Kölner Kindern aus Lockdown-Zeiten. Denn Stadtgeschichte ist Historie, Politik, Wirtschaft, Kultur und eben auch Alltagsleben – und jedes Objekt kann seine Geschichte erzählen: ob eines der ältesten erhaltenen Rüstkammerpferde, die Fankutte 1. FC Köln, das historische Kölner Stadtmodell aus dem Jahr 1913 – gleichzeitig Augmented-Reality-Station –, der pinkfarbene Tropenanzug des Kölner Comedian und Dschungelcamp-Moderators Dirk Bach, die Originalfigur der Schneidersfrau des Heinzelmännchenbrunnens oder der „Stadtplan für Männer“ sowie die erste in Deutschland entwickelte Spielekonsole aus den 70er-Jahren, die VC 4000. 

Im Vergleich zum vorherigen Standort im Zeughaus, dem Gebäude mit dem  auf dem Dach, steht dem Museum für seine Dauerausstellung deutlich weniger Fläche zur Verfügung: statt 2000 qm nur 700 qm – und damit nur Platz für ausgesuchte Exponate. Die andere lagern in Depots. Der Zugewinn in anderer Hinsicht ist jedoch immens: statt klassischen Chronologien und Jahrhunderträumen gibt es mehr Raum für zeitgemäße, dynamische Konzepte, wo sicher das ein oder andere Exponat aus seinem Depot-Schlaf geweckt wird.

Das Museumskonzept: 8 Fragen, die uns beschäftigen und berühren

Unsere Emotionen prägen uns und haben von jeher auch Städte geprägt und so letztlich auch „Stadtgeschichte“ geschrieben. Auf dieser gedanklichen Basis entstanden im Kölnischen Stadtmuseum acht Bereiche, die jeweils mit einer Frage übertitelt sind; als intellektuelle Impulse regen diese Fragen so zu Reflexion und eigener Gestaltung an. 

Glauben, Hoffen, Lieben, Begehren, Bewegen, Ängstigen, Empören, Binden

In „Woran glauben wir?“ geht es natürlich um Religion, aber auch um Fußball oder Geld. In „Was macht uns Angst?“ triffst du auf Themen wie Krieg, NS-Zeit, das Attentat in der Keupstraße oder auch Corona-Pandemie. In „Worauf haben wir Lust?“ beschäftigst du dich mit Sexualität, Moralvorstellungen sowie der Unterhaltungsindustrie vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Der Bereich „Was lieben wir?“ geht dir dann ans Herz und streift Liebesgeschichten, Heimat, Musik und Weltmarken aus Köln wie den Kölner Dom oder das Duftwasser 4711. In „Was bewegt uns?“ begegnen dir neben Fortbewegungsmitteln aus den Jahrhunderten auch die emotionalen Impulse des Gemüts – im Sinne bewegender Momente.

Der Bereich „Was macht uns wütend?“ nimmt dich mit auf eine Reise rund um Auslöser für heftige Emotionen: ob Anno-Aufstand aus dem Jahr 1074 oder KVB-Sitzstreik aus dem Jahr 1966. In „Worauf hoffen wir?“ kannst du der Frage nachgehen, wie sich die Hoffnung der Menschen über die Jahrhunderte verändert hat. In „Was verbindet uns“ geht es natürlich um Verbundenheit, aber auch um sehr praktische Verbindungen räumlicher Konkreta – so mit den Rheinbrücken. 

Barrierefreiheit und inklusive Inhaltsvermittlung im Museum „für alle“

Konzeptuell wurde besonders auf eine inklusive Inhaltsvermittlung geachtet: wichtigste Texte findest du deshalb zusätzlich in Brailleschrift, viele Grafiken sind taktil erfassbar und Hands-on-Stationen installiert. Führungen mit dem Multimedia-Guide gibt es auch für Menschen mit Sehbehinderungen sowie Videos in Deutscher Gebärdensprache.

Der Gedanke „Ein Museum für alle“ schlägt sich auch architektonisch in der Barrierefreiheit nieder: z. B. mit Aufzügen, Sitzmöglichkeiten sowie in Bereichen mit Unterfahrbarkeit für Rollstühle.

Museumstandorte: vom Hahnentor übers Zeughaus ins Modehaus

Wie bei anderen Museen Kölns bildete auch beim Kölnischen Stadtmuseum die Sammlung Ferdinand Franz Wallrafs eine reiche Basis. Im Jahr 1888 wurde Stadtgeschichte erstmalig ausgestellt, in der Hahnentorburg und wenige Jahre später zusätzlich in der Eigelsteintorburg

Schon früh im Jahr 1912 zog man das Zeughaus als neuen, einzigen Museumsstandort in Betracht, doch Weltwirtschaftskrise und Weltkrieg verzögerten den Einzug. Erst 1958 konnte das Kölnische Stadtmuseum dort seine Dauerausstellung eröffnen und bis ins Jahr 2017 interessierten Besucher*innen zeigen. 

Dann machte ein Wasserschaden einen erneuten Umzug nötig: ins Interimsquartier Modehaus Franz Sauer, dem Ort, wo du ihm heute einen lohnenswerten Besuch abstattest. Zum Stadtmuseum gehört darüber hinaus eine öffentlich zugängliche Bibliothek mit ca. 50.000 Medieneinheiten rund um die Kölner Geschichte sowie illustrierte Rheinreisebeschreibungen und alte Drucke.

Museumstandorte: vom Hahnentor übers Zeughaus ins Modehaus

Mit seiner Lage mitten in der City – in unmittelbarer Nähe zum Dom, zur Hohe Straße, zum Früh, zum Museum für Angewandte Kunst und zum Kolumba – befindet sich das Kölnische Stadtmuseum quasi immer in deiner Nähe, bist du in der Stadt unterwegs. Es bietet damit zentral Gelegenheit, deinen Emotionen und dem kollektiven Erleben städtischer Natur auf den geistig abenteuerlichen Grund zu gehen.

Gut zu wissen

Öffnungszeiten

Ruhetage: Montag

Preisinformationen

Preis Erwachsener: 5,00 €
Preis ermäßigt: 3,00 €

Eignung

  • Schlechtwetterangebot

  • für jedes Wetter

  • für Gruppen

  • für Schulklassen

  • für Familien

  • für Individualgäste

  • Senioren geeignet

Anreise & Parken

Der Fußweg vom Kölner Hauptbahnhof zum Kölnischen Stadtmuseum beträgt circa 6 Minuten.

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