Außergewöhnliches Kunstmuseum des Erzbistums Köln
Viele Museen bewahren Erinnerungen als Orte der Vergangenheit, präsentieren Szenarien der Zukunft oder spiegeln unser Leben im Heute. Köln bietet mit dem vielfach prämierten Kolumba sowie Museum des Jahres 2013 einen Gegenentwurf zum oft auf dem Reiz der Sensation aufbauenden Museumserlebnis einer schnelllebigen Zeit: als Museum der Nachdenklichkeit.Der Erfolg des Kolumba liegt sicher zum einen an der außergewöhnlichen eigenen Sammlung an Werken von der Spätantike bis zur Gegenwart. Vor allem jedoch am besonderen Museumskonzept, das in perfektem Einklang zu Architektur des Museumsgebäudes und Standort neue ganz persönliche Erkenntnisse fördert.
Das Konzept: erfrischend frei, spannend & aufregend
Das Besondere am Kolumba ist augenfällig: es gibt in der Ausstellung keine Titel oder Objektbeschriftungen. Keine Chronologie, keine direkt erkennbaren Zusammenhänge aufgrund von Stil oder Entstehungszeit. Wer verstehen möchte, setzt sich auseinander, betrachtet und ist auf seine eigenen Gedanken angewiesen. Dazu passt die private, sogar still-poetische Aura, die die Räume des Museums ausstrahlen.Geistigen Raum fürs Nachdenken lässt dir das Kolumba Museum immer wieder neu, denn das lebendige Museumskonzept sieht vor, die eigene Sammlung bis auf wenige stets bleibende Kunstwerke unter dem Dach eines Themas oder Kontextes immer wieder neu zusammenzustellen: Sakralkunst wird kombiniert mit moderner Kunst, Alt und Neu miteinander konfrontiert oder existieren einfach nebeneinander. So steht die Reliquie neben der Rauminstallation, die Madonna neben einem 500 Jahre älteren Werk der Moderne oder einer Klanginstallation. Und dazwischen du – als Betrachter*in und Subjekt. Das Thema der jeweiligen Ausstellung fungiert dabei als verbindendes Element und Ausgangspunkt deiner Reflexion.
Als kleine Einführung erhältst du mit deiner Eintrittskarte einen Kurzführer über Ort, Architektur, Sammlung und die aktuell ausgestellten Objekte. Der Rest liegt bei dir – in deinen Gedanken, Assoziationen, Perspektiven.
Architektur Kolumba: edel, zurückhaltend – kontinuös
Die Idee von Gleichzeitigkeit und Nebeneinander charakterisiert auch den Museumsbau nach den Plänen des Schweizer Architekten Peter Zumthor. Denn dieser Neubau aus dem Jahr 2007 steht auf dem Grundriss und den Mauerresten der spätgotischen Kirche St. Kolumba, deren Ursprung auf das Jahr 980 zurückgeht und welche im 2. Weltkrieg bis auf eine Marienstatue von 1460/1480 nahezu vollständig zerstört wurde. Von den bodentiefen Fenstern des Museums aus eröffnet sich der Blick über Kölns Nachkriegsarchitektur mit Patchwork-Ästhetik und den Domspitzen im Hintergrund.So funktioniert das Museum als baugeschichtliches Kontinuum und Fluidum – und du erlebst Ort, Sammlung und Architektur als nahezu heilige Einheit, die mehr als 2000 Jahre Kultur immer wieder ins Heute reflektiert. Übrigens – für Museen sonst ungewöhnlich – auch montags geöffnet!
Gut zu wissen
Öffnungszeiten
Ruhetage: Dienstag
Preisinformationen
Preis Erwachsener: 8,00 €
Preis Kind: Freier Eintritt
Preis ermäßigt: 5,00 €
Eignung
für Gruppen
für Schulklassen
für Familien
für Individualgäste
Anreise & Parken
Der Fußweg vom Kölner Hauptbahnhof zum Museum KOLUMBA beträgt circa 6 Minuten.
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