Das prominenteste Beispiel der Kölner Rheinuferbefestigung aus preußischer Zeit befindet sich an der Schiffseinfahrt zum
Rheinauhafen. Der Malakoffturm, von 1848 bis 1859 errichtet, steht im Kontext vieler Turmbauten, die seit der Mitte des 19. Jahrhunderts aus massivem Ziegelmauerwerk errichtet wurden, bis diese zum Jahrhundertende durch Stahlkonstruktionen abgelöst wurden. Die massiven Ziegeltürme waren nach dem Fort Malakow benannt, das im Krimkrieg lange Zeit Angriffen Widerstand geleistet hatte, Legendenstatus erreichte und damit ein Sinnbild für Stabilität als Solches wurde.
Der Malakoffturm Kölns war nie in irgendwelche Kampfhandlungen involviert. Seine Bedeutung für militärische Zwecke verlor der Turm bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts. Bei der Neugestaltung der Hafenanlage zwischen 1892 und 1898 wurde der Turm auf das Festland versetzt, wo ihm eine neue Funktion zugewiesen wurde. Eine hydraulische Druckwasserpumpe wurde installiert, von wo aus die 420 Tonnen schwere Drehbrücke bedient werden konnte, die das Festland noch heute mit dem Hafengelände verbindet.
Auch wenn die Pumpe nicht mehr so oft die Drehbrücke bedienen muss, seitdem der Rheinauhafen zum Jachthafen umgewandelt wurde, funktioniert diese weiterhin. Zusätzlich zur Pumpstation befindet sich auch ein Café im Turm, die Außenterrasse ist ein beliebtes Ausflugsziel im Rahmen eines Besuchs des Rheinauhafens oder des gegenüberliegenden
Schokoladenmuseums.