NS-Dokumentationszentrum

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Museum/Ausstellung

Museum, Gedenkstätte, Forschungseinrichtung

In ganz Europa pflastern über 70.000 von ihnen Wege und Plätze, in Köln 2.399 – Stand: August 2020 – die Rede ist von Stolpersteinen. 1995 noch ohne behördliche Genehmigung verlegt, ab dem Jahr 2000 mit behördlicher Genehmigung, so wollte es der Lauf der Zeit. Am 17. März 2022 wurde in Köln der vorerst letzte der Steine verlegt. In Zukunft werden die 10 x 10 cm großen, mit einer Messingplakette versehenen Betonquader von neuem immer dann in Auftrag gegeben, wenn jemand, ein Einzelner oder eine Gruppe, eine kostenpflichtige Patenschaft übernimmt.

Jeder Stolperstein erinnert vor dem letzten frei gewählten Wohnort eines durch die Nationalsozialisten Vertriebenen an dessen Schicksal durch Deportation, Verfolgung und Ermordung während des Dritten Reichs. Eine komplett einsehbare Liste aller Steine hält das einen Besuch werte NS-Dokumentationszentrum bereit – und bietet im ehemaligen Gestapogefängnis der Stadt darüber hinaus seine umfangreiche Aufbereitung der NS-Geschichte für das Gedenken und gegen das Vergessen an, multimedial und auf mehreren Etagen.

NS-Dokumentationszentrum im EL-DE-Haus, im ehemaligen Gestapo-Sitz

Das Museum, das gleichzeitig Gedenkstätte sowie Forschungseinrichtung darstellt, behandelt umfassend die jüngere Geschichte Kölns, insofern diese durch den Holocaust einen tiefen Bruch erlebte – denn etwa die Hälfte der 16.000 hier in 1925 lebenden jüdischen Bürger*innen hat die Herrschaft der Nationalsozialisten nicht überlebt. Eine der zentralen Aufgaben des NS-Dokumentationszentrums ist das Gedenken dieser jüdischen Opfer des Dritten Reiches in der Stadt Köln – und für diese Aufgabe wurde bewusst das EL-DE-Haus am Appellhofplatz gewählt, das von 1933-1945 Sitz der Kölner Gestapo mit eigenem Hausgefängnis war. Die hier im März 1979 aufgefundenen, für die Besichtigung restaurierten Gestapo-Zellen gaben den Anstoß, das NS-Dokumentationszentrum an diesem Ort 1987 zu eröffnen. Heute gilt das NS-Dokumentationszentrum als größte lokale Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus in der gesamten Republik.

Dauerausstellung, Sonderausstellungen, Medienstationen: intensive Eindrücke, die Zeit benötigen…

Als große lokale Gedenkstätte klärt das Zentrum auf umfassende und eindrucksschmerzvolle Weise über eines der traurigsten Kapitel deutscher Vergangenheit in einer deutschen Metropole auf.

Das ehemalige Gestapogefängnis im Keller bildet den Mittelpunkt der Ausstellung sowie deines Besuchs. Mit seinen erhaltenen Zellen, deren Wände mit mehr als 1.800 Inschriften die Geschichte der hier Inhaftierten erzählen, bietet sich dir hier ein intensiver historischer Zugang. Seit 2013 ist für dich auch der Innenhof, die einstige Hinrichtungsstätte, zugänglich.

Darüber hinaus erfährst du in der Dauerausstellung mehr über die Grundzüge des NS-Systems in der Stadt Köln. Regelmäßig finden hier kostenfreie Führungen sowie Workshops statt – für Schulklassen und Gruppen, aber auch für Einzelpersonen. Audioguides gibt es in vielen Sprachen.

Zahlreiche wechselnde Sonderausstellungen sowie die seit 2009 zusätzlich installierten mehr als 30 Medienstationen rund um die Geschichte des Nationalsozialismus in Köln verschaffen dir einen profunden Eindruck, für den du dir Zeit nehmen solltest.

NS-Dokumentationszentrum als Forschungseinrichtung

Die Forschungsabteilung des Zentrums arbeitet an der Rekonstruktion der im Krieg und bei Kriegsende zerstörten Archivmaterialien und bietet eine Spezialbibliothek für Interessierte. Zudem beherbergt das Zentrum die Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus, die mit einem vielfältigen Angebot zur demokratischen Bildung und Beratung aktiv ist.

Schulische Angebote: moderne pädagogische Konzepte zur Demokratieförderung

Mit dem Konzept "Haus für Erinnern und Demokratie" wurde das NS-Dokumentationszentrum im Zuge einer Bildungsoffensive mit Beschluss von 2017 um die beiden oberen Etagen erweitert. Mit dem dritten und vierten Obergeschoss kamen 1.380 qm Fläche hinzu, so dass das Zentrum jetzt über insgesamt 4.230 qm Fläche verfügt. Hier geht es um moderne Angebote zur Demokratieförderung. In einer gestalteten Spielsituation steht selbstforschendes und aktives Lernen vor allem für Jugendliche im Zentrum, wenn es darum geht, als Gruppe zusammen gesellschaftliche Probleme und Fragen zu lösen.

Gut zu wissen

Öffnungszeiten

Jeden ersten Donnerstag im Monat, außer an Feiertagen, hat das Museum bis 22 Uhr geöffnet.
Ruhetage: Montag

Preisinformationen

Preis Erwachsener: 4,50 €
Preis ermäßigt: 2,00 €
Freier Eintritt für alle Schüler*innen, alle unter 18-jährigen Kölner*innen und alle Inhaber*innen des KölnPasses.
Jeden ersten Donnerstag im Monat freier Eintritt für alle Kölner Bürger*innen.

Allgemeine Informationen

  • Parkplätze vorhanden

  • Bushaltestelle vorhanden

Eignung

  • Schlechtwetterangebot

  • für jedes Wetter

  • für Gruppen

  • für Schulklassen

  • für Familien

  • für Individualgäste

Anreise & Parken

Der Fußweg von der Haltestelle Appellhofplatz (Stadtbahn: 3, 4, 5, 16, 18) zum NS-Dokumentationszentrum beträgt circa 2 Minuten.

Bei Anreise mit dem Auto findest du in unmittelbarer Umgebung das Parkhaus Oper/Ladenstadt sowie das Parkhaus im DuMont Carré.

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