Köln ist ja in vielerlei Hinsicht etwas anders als andere Städte. Auch, was das Kinderkriegen angeht, denn der Legende nach, werden die niedlichen Kleinen nicht wie sonst üblich vom Storch gebracht, sondern entspringen dem Kunibertuspütz, einem tiefen Brunnen unter der Kirche St. Kunibert. Diesen Brunnen kannst du dir bei einem Besuch ebenso anschauen wie eindeutiger belegbare Kostbarkeiten: bunte Originalfenster aus dem Jahr 1230, einen fünfarmigen Bronzeleuchter aus dem 15. Jahrhundert, Reliquien der beiden Heiligen Ewalde sowie Reste mittelalterlicher Wandmalereien und vieles mehr.
Dabei grenzt die heutige Existenz dieser romanischen Kirche nahezu an ein Wunder, denn St. Kunibert war über die Jahrhunderte zahlreichen zerstörerischen Ereignissen ausgesetzt und steht erst seit 1993 wieder aufgebaut vor dir. Aber springen wir doch direkt in die Kirchengeschichte …
In den folgenden Jahrhunderten wurden immer wieder Teile St. Kuniberts zerstört – durch Feuer, Blitzschlag, allgemeinen Verfallsprozess, Sturm und nicht zuletzt durch den Zweiten Weltkrieg. Teilweise erfolgte dann jeweils auf das Ereignis ein Wiederaufbau in anderen Stilrichtungen. Das siehst du beispielsweise am Westportal, das der Bildhauer Toni Zenz im Stil eines sanften Expressionismus fertigte.
Beleuchten wir einige dieser Schaden-Ereignisse einmal genauer: 1376 brach ein großes Feuer aus, bei dem das Blei des Daches schmolz, die Glocken abstürzten und das Gewölbe durchschlugen. Kreuzgang und mehrere Stiftsgebäude verbrannten komplett, und der Glockenturm war erst wieder um 1400 aufgebaut. 1666 verursachte ein Blitz einen erneuten Brand. Der allgemeine bauliche Zustand von St. Kunibert verschlechterte sich: 1830 stürzte der Hauptturm ein und zertrümmerte das westliche Querschiff, die westliche Langhalle und die Vorhalle. Erst 1860 waren die Reparaturarbeiten beendet, aber weniger als 100 Jahre später wurde die Kirche im zweiten Weltkrieg wiederum schwer beschädigt: die Dächer brannten, der Westturm wurde zerbombt, Teile des Querhauses stürzten ein. Die Reparaturarbeiten sollten dieses Mal lange andauern. Erst 1993 war St. Kunibert wieder aufgebaut.
Heute prägt St. Kunibert das Stadtpanorama der nördlichen Altstadt mit einer markanten Silhouette aus drei Türmen und starken Mauern. Empfindest du den Bau vielleicht außen als streng und kühl, so empfängt dich der Innenraum von St. Kunibert jedoch als hell und einladend sowie mit einer reichen Ausstattung aus vielen Jahrhunderten.
Ein Highlight sind die Original-Apsisfenster hinter dem Altar aus den Jahren 1220/30 und damit die ältesten Bleiglasfenster im Kölner Stadtgebiet. Andere Kirchen ersetzten im 18 Jahrhundert die alten farbigen Scheiben durch weiße, um mehr Licht in den Kirchenraum zu lassen. Im Chorraum findest du zudem eine Bodenplatte, 1955 von Elmar Hillebrand gestaltet als Verweis auf den Kunibertspütz in der Krypta darunter.
Dabei grenzt die heutige Existenz dieser romanischen Kirche nahezu an ein Wunder, denn St. Kunibert war über die Jahrhunderte zahlreichen zerstörerischen Ereignissen ausgesetzt und steht erst seit 1993 wieder aufgebaut vor dir. Aber springen wir doch direkt in die Kirchengeschichte …
Geschichte von St. Kunibert: eine Salve an Naturgewalten und Ereignissen
An der Stelle von St. Kunibert stand der Überlieferung nach einst eine Papst Clemens und später dann dem Heiligen Kunibert geweihte kleine Kirche. Um 1210/15 begann man mit dem Neubau einer größeren, welche ein Jahr vor Baubeginn des Kölner Doms im Jahr 1247 geweiht wurde. Damit ist St. Kunibert die jüngste der 12 romanischen Kirchen, aber auch eine der größten.In den folgenden Jahrhunderten wurden immer wieder Teile St. Kuniberts zerstört – durch Feuer, Blitzschlag, allgemeinen Verfallsprozess, Sturm und nicht zuletzt durch den Zweiten Weltkrieg. Teilweise erfolgte dann jeweils auf das Ereignis ein Wiederaufbau in anderen Stilrichtungen. Das siehst du beispielsweise am Westportal, das der Bildhauer Toni Zenz im Stil eines sanften Expressionismus fertigte.
Beleuchten wir einige dieser Schaden-Ereignisse einmal genauer: 1376 brach ein großes Feuer aus, bei dem das Blei des Daches schmolz, die Glocken abstürzten und das Gewölbe durchschlugen. Kreuzgang und mehrere Stiftsgebäude verbrannten komplett, und der Glockenturm war erst wieder um 1400 aufgebaut. 1666 verursachte ein Blitz einen erneuten Brand. Der allgemeine bauliche Zustand von St. Kunibert verschlechterte sich: 1830 stürzte der Hauptturm ein und zertrümmerte das westliche Querschiff, die westliche Langhalle und die Vorhalle. Erst 1860 waren die Reparaturarbeiten beendet, aber weniger als 100 Jahre später wurde die Kirche im zweiten Weltkrieg wiederum schwer beschädigt: die Dächer brannten, der Westturm wurde zerbombt, Teile des Querhauses stürzten ein. Die Reparaturarbeiten sollten dieses Mal lange andauern. Erst 1993 war St. Kunibert wieder aufgebaut.
Heute prägt St. Kunibert das Stadtpanorama der nördlichen Altstadt mit einer markanten Silhouette aus drei Türmen und starken Mauern. Empfindest du den Bau vielleicht außen als streng und kühl, so empfängt dich der Innenraum von St. Kunibert jedoch als hell und einladend sowie mit einer reichen Ausstattung aus vielen Jahrhunderten.
Ausstattung von St. Kunibert
Eine hohe gewölbte Halle, harmonische Bögen und Säulen, Laufgänge, 24 Glocken – darunter die drittgrößte Glocke Kölns – sowie große Rundbogenfenster, die getöntes Licht einstrahlen lassen: St. Kunibert heißt dich willkommen. Mit Tafelbildern, Reliquienschreinen, Reliquienbüsten, mittelalterlichen Wandmalereien erweist sich St. Kunibert als reichhaltig ausgestattet.Ein Highlight sind die Original-Apsisfenster hinter dem Altar aus den Jahren 1220/30 und damit die ältesten Bleiglasfenster im Kölner Stadtgebiet. Andere Kirchen ersetzten im 18 Jahrhundert die alten farbigen Scheiben durch weiße, um mehr Licht in den Kirchenraum zu lassen. Im Chorraum findest du zudem eine Bodenplatte, 1955 von Elmar Hillebrand gestaltet als Verweis auf den Kunibertspütz in der Krypta darunter.
Krypta mit Kunibertspütz
Was wären wir ohne unsere Legenden … Eine solche Legende rankt sich auch um die Krypta von St. Kunibert, mit dem Kunibertspütz. Die Legende besagt, dass sich auf seinem Grund ein Paradies befindet, in dem Kinder spielen, während die Jungfrau Maria sie mit Brei füttert. Trinkt nun eine Frau mit Kinderwunsch aus dem Brunnen, sucht Maria das passende Kind heraus, das nach exakt 9 Monaten dort abgeholt werden kann. Der Brauch, dass Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch aus dem Brunnen trinken, hat sich bis in 19. Jahrhundert hinein erhalten.Wer war Kunibert?
Der Heilige Kunibert war Kölner Bischof und Berater der Könige des östlichen Merowingerreichs sowie der frühen Pippiniden und lebte etwa von 590 bis etwa 663. Seinem Wunsch gemäß wurde er in St. Kunibert begraben. Heute ruhen seine Gebeine gehüllt in sassanidischen Seidenstoff aus karolingischer Zeit, in einem Schrein aus dem Jahre 1869 in der Apsis – so wie auch die Reliquien der heiligen Brüder Ewaldi.Gut zu wissen
Öffnungszeiten
Eignung
für jedes Wetter
für Gruppen
für Schulklassen
für Familien
für Individualgäste
Senioren geeignet
Zahlungsmöglichkeiten
Eintritt frei
Anreise & Parken
St. Kunibert befindet sich in der Altstadt Nord, im Kunibertsviertel. Leider gibt es keine unmittelbare Anbindung an den ÖPNV, jedoch gelangt man vom HBF Köln über den Breslauer Platz und die nach Norden verlaufende Johannisstraße nach ca. 700 m Fußweg direkt zur Kirche.