- 3,2 Mio. Ankünfte und 5,6 Mio. Übernachtungen
- Nahmärkte stark
- Strukturänderungen nach Recovery
- Fokus 2023: Profilschärfung und Qualitätsentwicklung
Die Gästebilanz 2022 zeigt, der Tourismus ist zurück in Köln. Das Statistische Landesamt IT.NRW verzeichnet für das vergangene Jahr 3,2 Millionen Ankünfte sowie 5,6 Millionen Übernachtungen in Kölner Hotelbetrieben. Dies stellt einen Anteil von 85,3 Prozent hinsichtlich des Übernachtungsvolumens im Vergleich zu 2019 – vor der Krise – dar. Damit fällt die Erholung in Köln, nicht zuletzt dank erfolgreicher Recovery-Maßnahmen, im Benchmark mit anderen deutschen Städten wie z. B. Berlin (78 Prozent) oder Frankfurt (79 Prozent) gut aus.
„Nach zwei schwierigen Jahren und zahlreichen Maßnahmen für die Erholung des Kölner Tourismus haben wir die Trendwende geschafft“, erklärt Dr. Jürgen Amann, Geschäftsführer der KölnTourismus GmbH. „Die Gästezahlen sind gut und das Reiseziel Köln hat nichts an Attraktivität eingebüßt. Wir sollten jetzt die Gelegenheit zur qualitativen Entwicklung nutzen.“
Veränderte Tourismusstruktur
Die Struktur des wieder erstarkten Tourismus hat sich deutlich verändert: hin zu mehr Freizeitgästen aus den Nahmärkten und insgesamt weniger Geschäftsreisenden. Promotable Geschäftsreisen wie Messen, Tagungen und Kongresse erholen sich zwar, klassische Geschäftsreisen werden allerdings nicht mehr zu dem Niveau vor der Krise zurückkehren.
Wichtigster Quellmarkt bleibt Deutschland mit 69 Prozent Anteil an den Gesamtübernachtungen. Die Niederlande folgen mit 4,2 Prozent auf Platz zwei und das deutlich über dem Niveau von 2019. Der britische Markt schließt mit 3 Prozent an und stellt sich damit reisefreudiger dar, als durch den Brexit prognostiziert. Platz vier nehmen die USA mit 2,9 Prozent ein.
Angebot der Hotelbetten und Tagungslocations stabil
Mit 35.905 angebotenen Hotelbetten liegt die Anzahl bei 5,5 Prozent über 2019. Die befürchtete Pleitewelle hat sich demnach nicht bewahrheitet. Auch der Veranstaltungsmarkt konnte sich spürbar erholen: Im vergangenen Jahr haben in Köln 40.800 Veranstaltungen mit 3,72 Millionen Teilnehmenden in Präsenz stattgefunden. Damit liegt die Zahl der Veranstaltungen im MICE-Segment (MICE = Meetings, Incentives, Conventions, Events) bei 77 Prozent des Vorkrisenniveaus und die der Teilnehmenden bei 83 Prozent von 2019. Auch beim Veranstaltungsmarkt zeigt sich, ähnlich wie bei der Hotellerie, das Angebot hat mit 210 Häusern im Vergleich zu 2019 erfreulicherweise um 16 Locations zugenommen.
Strukturelle Veränderungen und Herausforderungen dieses business-touristischen Bereichs zeigen sich 2022 vor allem in den Größen- und Herkunftsstrukturen von Veranstaltungen: diese sind regionaler und die durchschnittliche Veranstaltungsgröße hat leicht zugenommen. Die zeitliche Kurzfristigkeit von Anfragen sowie die Ballung zu bestimmten Zeiten führten 2022 teilweise zu Kapazitätsengpässen auf Anbieterseite.
Cologne Convention Bureau als Knowledge Hub
Um Erkenntnisse über zukünftige Erfolgsfaktoren im MICE-Bereich zu erlangen, beteiligt sich das Cologne Convention Bureau (CCB) von KölnTourismus weiter am Innovationsverbund Future Meeting Space des Fraunhofer-IAO zusammen mit dem German Convention Bureau (GCB). Als Knowledge Hub wird das CCB Wissen sammeln und an seine Branchen-Partner*innen weitergeben, als auch die Belange der Kölner MICE-Branche nach außen tragen. Eine entscheidende Optimierung der Tagungs- und Kongresskapazitäten wird der Standort Köln mit der Kongress- und Eventlocation Confex ab 2024 erfahren. Im Bereich promotable Geschäftsreisen wird zukünftig zudem das Gesamterlebnis noch wichtiger werden, das heißt, die Kombination aus Businessevent und Stadterlebnis in seiner optimalen Verbindung. Köln ist in dieser Hinsicht gut aufgestellt.
„Es ist uns zusammen mit unseren Partnern gelungen, den Tourismus durch zwei schwere Jahre zu führen. Für die Zukunft liegt der Fokus unserer Arbeit auf der qualitativen Entwicklung des Tourismus. Diese erfordert die Profilschärfung der Reisedestination Köln durch die strategische Ansprache ausgewählter Zielgruppen. Gemeinsam mit unseren Branchenpartnern wird uns so die nachhaltige Entwicklung der Wertschöpfung für unsere Stadt Köln gelingen“, so Amann.